eine politische Gedankenreise

Autor: admin

Die wachsende Ungleichheit in der Verteilung des Reichtums: Herausforderungen und Lösungen

unser Wirtschaftssystem, der Kapitalismus, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem mächtigen Instrument entwickelt, um Wohlstand und Wirtschaftswachstum zu schaffen. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es auch Schattenseiten. Eine der größten Herausforderungen, vor der wir heute als Gesellschaft stehen, ist die wachsende Ungleichheit in der Verteilung des Reichtums.

Während die Superreichen immer reicher werden, kämpfen immer mehr Menschen in der Mittel- und Unterschicht um das Überleben. Dies führt zu sozialen Spannungen und verheerenden Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft. In diesem Beitrag möchte ich diese Herausforderungen beleuchten und mögliche Lösungen aufzeigen.

Zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, wie sich diese Ungleichheit entwickelt hat. Die wachsende Ungleichheit ist ein Ergebnis der Globalisierung und der Technologieentwicklung. Die Globalisierung hat es multinationalen Konzernen ermöglicht, Produktion und Arbeitsplätze in Niedriglohnländer zu verlagern, um Kosten zu sparen und Gewinne zu maximieren. Gleichzeitig hat die Technologieentwicklung zu einem zunehmenden Einsatz von Automatisierung und Robotik geführt, was zu einem Rückgang von Arbeitsplätzen in bestimmten Sektoren geführt hat.

Die Folge dieser Entwicklungen ist, dass viele Menschen in der Mittel- und Unterschicht in den westlichen Ländern ihre Arbeitsplätze verlieren oder in Niedriglohnjobs gedrängt werden. Die Löhne stagnieren oder sinken sogar, während die Kosten für Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum steigen. Gleichzeitig wächst das Vermögen der Superreichen exponentiell an.

Diese Ungleichheit hat nicht nur moralische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen. Wenn die meisten Menschen nicht genug Geld haben, um ihre Grundbedürfnisse zu decken, dann leidet die gesamte Wirtschaft darunter. Die Wirtschaft braucht eine starke und konsumfreudige Mittelschicht, um zu wachsen. Wenn diese Mittelschicht jedoch unter finanziellen Belastungen leidet, dann sinkt die Wirtschaftskraft und es kommt zu einer Abwärtsspirale.

Doch es gibt Möglichkeiten, um diese Entwicklung umzukehren. Die Politik muss handeln, um die wachsende Ungleichheit zu bekämpfen und die Interessen der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen. Hier sind einige der wichtigsten Schritte, die wir als Gesellschaft unternehmen können, um diese Herausforderungen zu bewältigen:

-Erhöhung der Besteuerung von Superreichen: Die Politik sollte dafür sorgen, dass Superreiche einen angemessenen Anteil an Steuern zahlen, um die Finanzierung von Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherheit zu gewährleisten.

-Investitionen in Bildung und Ausbildung: Die Politik sollte sicherstellen, dass Menschen in der Mittel- und Unterschicht Zugang zu hochwertiger Bildung und Ausbildung haben, um bessere Karrieremöglichkeiten und Gehälter zu erreichen.

-Erhöhung der Mindestlöhne: Die Politik sollte Mindestlöhne erhöhen, um sicherzustellen, dass Menschen, die in Niedriglohnjobs arbeiten, einen angemessenen Lohn erhalten, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.

-Stärkung der Gewerkschaften: Die Politik sollte die Rolle von Gewerkschaften stärken, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen erhalten.

-Regulierung von Unternehmen: Die Politik sollte sicherstellen, dass Unternehmen, insbesondere multinationale Konzerne, angemessene Steuern zahlen und Arbeitsrechte und Umweltstandards einhalten.

-Förderung von sozialen Unternehmen: Die Politik sollte soziale Unternehmen und Genossenschaften fördern, die auf gemeinwohlorientierte Ziele ausgerichtet sind und eine gerechte und nachhaltige Wirtschaft fördern.

Diese Schritte sind nur einige von vielen, die wir unternehmen können, um eine gerechtere und nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen. Aber es ist wichtig, dass wir handeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Wir müssen uns auf eine gemeinsame Vision von Wohlstand und Gerechtigkeit konzentrieren, um eine Zukunft zu schaffen, in der jeder Mensch ein würdevolles Leben führen kann.

Wir müssen als Gesellschaft zusammenstehen und uns gegen die wachsende Ausbeutung und Ungleichheit stellen. Wir müssen politische Parteien und Lobbygruppen einschränken, die die Interessen der Superreichen vertreten. Nur so können wir eine gerechte und nachhaltige Zukunft für uns alle aufbauen.

Die nächste Revolution ist die eines neuen Lebenstiles!!!!

Was man als politisch denkender Mensch ablehnt, ist offenkundig dann doch akzeptabel, wenn man als Verbraucher handelt. So gibt es viele unter uns, die gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Discountern wettern, um kurz darauf die gute Qualität des ach so billigen Weins bei Aldi & Co. zu loben. Wir empören uns vor dem Fernseher über die skandalöse Kinderarbeit in der Textilindustrie und haben alles am Tag darauf wieder vergessen, wenn wir neue Klamotten kaufen.

Wir sehen uns gerne als Opfer einer falschen Politik und übermächtiger Konzerne. Wir sind jedoch mitverantwortlich. Verantwortlich, weil wir falsche Politik zulassen und Konzerne nicht in ihre Schranken verweisen – nicht zuletzt weil wir den immer neuen Verlockungen des Konsums erliegen. Wir sind auch Täter – ist das auch tatsächlich jedem auch klar??

Es wird Zeit zu begreifen, wie politisch der Konsum ist, wie stark wir alle mit diesem Wirtschaftssystem, das noch so wenig nachhaltig ist, weil es dem irrationalen Wachstumsglauben folgt, und ganz persönlich, und ganz privat sind wir mit ihm verbandelt . Und wie groß sind unsere Möglichkeiten, das System zu ändern?

Mit einer Revolution des Lebensstils- nicht anders ist das möglich!!!

Utopien haben in diesen Zeiten, keine Konjunktur. Es gibt sie aber, den Blick in eine mögliche und attraktive Zukunft, in der wir als vorrangig soziale statt konsumierende Wesen „gut leben statt viel haben“
Sind wir reif für diesen Denkanstoss?
Die Zeit wird aber kommen müssen um diesen Denkanstoss breiter zur Kenntnis zu nehmen.

Verändern wir also auch uns, damit sich Politik und Wirtschaft ändern. Grundlegend!

Ein Jahr Pandemie

Leider muss ich, wie so manch anderer, nach fast einem Jahr Pandemie feststellen, dass mich die von Beginn an vorhandene und stetig steigende Bereitschaft unserer Gesellschaft, Leben und Gesundheit von Menschen zu opfern, weil es „so nicht weitergehen kann“, zunehmend und in ungesunder Weise verstört. Auch wenn es für den einen oder anderen pathetisch klingt – ein wichtiger Teil meiner Sozialisierung war die Erkenntnis, dass Leben nicht verrechnet werden dürfen. Dass Leid und Leben durchaus täglich verrechnet werden, ist mir bewusst – ich bin nicht naiv. Die Dimension ist aber eine andere. Eine, die mich fragen lässt, ob wir als Gesellschaft wieder von ihr zurücktreten können, oder ob das Leben zukünftig stärker disponibel bleiben wird. Und das wiederum macht etwas mit mir. Lenkt mich von der Arbeit ab, lässt mich wütend werden und verzweifeln ob des Wissens, dass ich den Kurs der Mehrheit mittragen muss und kaum mehr tun kann, als bestmöglich darauf zu achten, nicht selbst zum Corona-Vektor zu werden. Zu wenig. Allen, die in ähnlicher Weise unter Frust und Resignation leiden, kann ich nur zum gedanklichen Ausstieg im Sinne der bewussten Sterblichkeit (momenti mori) raten. Dass die Gesellschaft diese Akzeptanz vermeidbaren Leidens durch die Kraft des Faktischen erzwingt, bleibt unendlich traurig.COVID-19 verändert uns als Gesellschaft brutal. Kalte Zahlen, Intensivstationstheorien, und dann eine eiskalte Flut von Stellungnahmen und Positionspapieren, in denen „Abwägungen“ vorgenommen werden. Kirche schweigt, Religionen schweigen zur Verschiebung des moralischen Kompass. Als Mensch stehe ich fassungslos vor dieser unvorstellbar menschenfeindlichen, spalterischen, zerstörerischen Moral, die in „TV-Shows“ und von Politikern in „Strategien“ ohne Murren und Zögern eingekleidet wird, um Schwache und Hilflose zurückzulassen. Beispiele sind Entgleisungen bei den Impfreihenfolgen („die Starken zuerst, weil sie den Schwachen helfen müssen“) oder die seit 1 Jahr fehlenden Erleichterungen im täglichen Leben, wo aber Milliardenzahlungen im Nu an die Wirtschaft erfolgen – das erträgt keine Gesellschaft. Das formt und prägt die künftige Post-COVID-Gesellschaft. Sie wird so erbarmungslos und würdelos sein wie selten eine Gesellschaft. Es ist schon makaber, dass wir nicht imstande sind, die COVID-19-Toten zu betrauern. Kein Halbmast, kein Bundespräsident, kein Trauertag, nichts! Allen sollte bewusst sein, dass einmal überschrittene Grenzen und Tabus Folgen haben. Und was mich als Linker besonders traurig stimmt… Warum hat die Linke keine Antwort darauf, dass Menschenleben in der Pandemie zunehmend disponibel gemacht werden? Warum steht DIE LINKE nicht auf und erkennt dass in der Corona-Wirklichkeit des Kapitalismus nun mal der Sozialdarwinismus vorherrschend ist. Der Unterschied zu sonst ist lediglich, dass wir in diesem Fall unmittelbar in unserem Umfeld damit konfrontiert werden, dass für unsere Freiheit und unseren Wohlstand, Menschen gefährdet und mit dem Leben bezahlen werden. Bei ZeroCovid sind Menschenleben nicht disponibel und genau das stände der Linken als Bürger- und Menschenrechtspartei gut zu Gesicht…

Quo vadis Linke…

Wenn die AfD in Sachsen über 27 Prozent bekommen hat mit der CDU über 60% rechtskonservstiv und die Linke nur noch knapp über 10, muss uns Linke das zu denken geben.

War die Linke früher nicht die Alternative zum Establishment – ja früher…..! .. Und weil Protest im Osten auch immer latent Protest gegen den etablierten Westen ist, übernimmt die AfD jetzt diese Funktion.

Der Niedergang der großen Parteien, vor allem die der SPD, hätte zusätzlich beste Bedingungen geboten, sich endlich zu profilieren. Stattdessen stagniert die LINKE von kommunal bis kontinental, vielerorts verliert sie und verliert sich dabei.

… hat das tatsächlich nur mit internen Auseinandersetzungen über die Aufstehen-Bewegung und über die Migrationspolitik zu tun, mit Differenzen in der Bewertung der EU, mit linken Konkurrenzkandidaturen, und vor allem mit einer internationalen Krise der Linken in Zeiten einer rechtspopulistischen Offensive.

DIE LINKE schafft es über ihre treue Anhängerschaft hinaus nicht, das Gefühl zu vermitteln, dass sie einen relevanten Beitrag zur Lösung dringender Zukunftsfragen leisten kann.

Vom Status einer linken Volkspartei im Osten Deutschlands entfernt sie sich immer mehr und steht dabei immer mehr am Rande der politischen Auseinandersetzungen. Die gesellschaftliche Frontlinie verläuft derzeit für viele zwischen Grünen und AfD. Da ist es ein sehr weiter Weg hin zu jenen neuen linken Mehrheiten, um die wir jetzt allerorts kämpfen wollen.

Wir brauchen keine Generalüberholung von etwas, das es gar nicht offensichtlich gibt: linke Politik.

… denn wie bei anderen politischen Parteien und Ideologien gibt/gab es auch links zwei Grundströmungen. „Links“ war ursprünglich immer mit dem Anspruch auf soziale Gerechtigkeit verbunden, Arbeitnehmerrechten, Sozialsystemen etc. Es gab aber auch immer den oft viel mächtigeren Flügel der sogenannten „Salonlinken“, denen eine unbürgerliche Lebensweise und ein antinationaler Gestus wichtig war, die aber aufgrund ihres Status nicht von den sozialen Fragen betroffen waren. Nur aus einer Art herablassendem Almosendenken heraus hat sich dieser Flügel der Armen und Geknechteten angenommen und natürlich auch, weil man die „Massen“ als Machtbasis brauchte. Seit die ehemals Konservativen nun nur noch neoliberal und wirtschaftsorientiert denken, haben sie den Bohémiens so viel Spielwiese gegeben, dass sie das „Pack“ nun nicht mehr brauchen….

Aber vielleicht wird DIE LINKE mit einer klaren Ausrichtung ja erfolgreicher, als ich glaube. Dagegen hätte ich wahrlich nichts. Denn dass die Fahrt gegen die Wand gestoppt werden muss, ist mehr als klar.

„Der Mensch lebt nicht von Brot allein, besonders wenn er keines hat. Hat er es, dann ist der Traum des Mehr erst recht fällig und rot (Bloch, 1932).

Capitalism kills!!!

Wir leben übrigens nicht erst seit ein paar Tagen über unsere Verhältnisse.

Dass in jedem Falle sterbende System mit „Wachstum auf Pump“, der Kapitalismus bedingt den Degrowth oder Postwachstum, eine Wirtschaftsweise und Gesellschaftsform, die das Wohlergehen aller zum Ziel hat und die ökologischen Lebensgrundlagen erhält.

Dafür ist eine grundlegende Veränderung unserer Lebenswelt und ein umfassender kultureller Wandel notwendig.

Capitalism kills! 

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